Psychosomatische Medizin befasst sich mit der Erkennung, therapeutischen Behandlung, Vorbeugung und Rehabilitation von Erkrankungen bei denen psychosoziale Faktoren eine besondere Rolle spielen.
So können vielfältige körperliche Beschwerden eine psychische Ursache oder Mit- Ursache haben (z.B. Schmerzen, Herzrasen, Verdauungsprobleme ) oder eine belastende körperliche Erkrankung führt zu psychischen Beschwerden (etwa Depression oder Angst) und sozialen Problemen. Psychosomatik wird so auch als Lehre der Krankheiten, die sich körperlich äußern und dabei teilweise oder ganz psychisch verursacht werden, bezeichnet.
Die Bedeutung psychosomatischer Störungen steigt seit Jahren rapide an. Im April 2012 hat das Bundesarbeitsministerium Zahlen vorgelegt, wonach die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage wegen psychischer Krankheiten von 33,6 Millionen 2001 auf 53,5 Millionen 2010 angestiegen war. Als Gründe für die Zunahme nannte das Ministerium damals steigende Anforderungen, eine erhöhte Eigenverantwortung im Beruf, höhere Flexibilitätsanforderungen und unterbrochene Beschäftigungsverhältnisse. 2011 war in Statistiken der größten deutschen Krankenversicherung, der Barmer GEK, aufgefallen, dass die Zahl der wegen psychischer Störungen im Krankenhaus behandelten Versicherten zwischen 1990 und 2010 um knapp 130 Prozent gestiegen war.
Gemessen an diesem Anstieg, ist die Zahl von stationären und ambulanten Behandlungsplätzen nach wie vor eher knapp bemessen. Oft sind monatelange Wartezeiten für betroffene Patienten die Folge. In Schweinfurt gibt es seit April 2014 zwanzig stationäre Behandlungsplätze mehr. Das Leopoldina-Krankenhaus Schweinfurt hat in Kooperation mit dem Krankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin Schloss Werneck eine Klinik für Psychosomatik im Neubau des Krankenhauses eröffnet. Das Leopoldina-Krankenhaus ist dabei Träger der Klinik, das Psychiatrische Krankenhaus Werneck stellt das therapeutische und pflegerische Personal und ist für die medizinische Betreuung und das therapeutische Konzept verantwortlich.
Die Klinik ist besonders geeignet für Patienten,
- mit körperlichen Beschwerden, die keine ausreichende körperliche Erklärung finden
- die sowohl unter psychischen als auch körperlichen Beschwerden leiden
- bei denen eine körperliche Erkrankung zu erheblichen psychischen Schwierigkeiten führt
- mit Depressionen, Angststörungen u.a.
Die Behandlung ist dabei methodenintegrativ, d.h. wirksame Behandlungselemente aus verschiedenen Therapienformen werden sinnvoll kombiniert. Besondere Aufmerksamkeit wird der Beziehung zwischen Arzt und Patient gewidmet. Ebenso wird gemeinsam erarbeitet, was ggf. an Ereignissen aus der Lebensgeschichte oder den gegenwärtigen Lebensumständen für die Krankheitsproblematik von Bedeutung ist.
Das Therapiebausteine beinhalten psychotherapeutische und psychoedukative Gesprächsgruppen, Einzelgespräche, Gestaltungstherapie, Musiktherapie, Entspannungs- und körperorientierte Verfahren.
Dem Argument, dass Heilung auch von einer angenehmen Umgebung positiv beeinflusst werden kann, trägt die Klinik in besonderem Maße Rechnung. Der hohe Komfort, die ästhetische Ausstattung und freundliche Serviceangebote, sollen den Patienten Raum geben, sich wohl zu fühlen und zu sich zu kommen. Alle Patienten erhalten großzügige, moderne Zweibettzimmer. Die offene Bauweise der Klinik bietet Raum zum Austausch und zur Kommunikation.
Eine Aufnahme in die Klinik erfolgt mit stationärer Einweisung durch einen niedergelassenen Arzt oder Therapeuten nach einem ambulanten Vorgespräch mit einem therapeutischen Mitarbeiter der Klinik.