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Neurologie

Schwerpunkte der Neurologischen Klinik

Verschaffen Sie sich einen kurzen Überblick über die Schwerpunkte der Neurologischen Klinik! Um ausführlichere Informationen über ein Gebiet zu erhalten, klicken Sie einfach auf den [mehr] - Link unter dem betreffenden Absatz.

Stroke Unit (Schlaganfall-Station)

Unsere Stroke Unit zählt zu den leistungsstärksten Schlaganfallstationen Bayerns. Mehr als 1000 Patienten werden jedes Jahr durch die geschulten Hände unseres Therapeutenteams bestmöglichst betreut.

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Neurologische Intensivstation und Intermediate Care Station (IMC) (Station 43/44)

Unsere eigenständig geführte neurologische Intensivstation verfügt über 6 Plätze mit Beatmungs- und Dialysemöglichkeit in modernster Ausstattung inklusive Neuromonitoring wie Hirndruckmessung und EEG-Monitoring.  read more

Zusätzlich verfügt die Neurologische Klinik über 3 Überwachungsbetten auf der in unmittelbarer räumlicher Nähe gelegenen interdisziplinären Intermediate Care Station (IMC)

 

Schwerpunkte sind die Behandlung und Überwachung von Patienten mit lebensbedrohlichen Erkrankungen wie schweren Schlaganfällen und intrakraniellen Blutungen, Infektionserkrankungen des zentralen Nervensystems wie Hirnhautentzündung, schweren Verläufen immunologischer und neurodegenerativer Erkrankungen wie Morbus Parkinson oder Guillain-Barré-Syndrom sowie schwer behandelbare Epilepsie (Status epilepticus). Aber auch die Betreuung von Patienten, welche in Folge von Störungen des Blut/Salzhaushaltes, Vergiftungen oder Störungen von Leber-u. Nierenfunktionen eine schwerwiegende Störung der Gehirnfunktion erleiden, erfolgt durch unser Team, häufig in enger Abstimmung mit den in unmittelbarer Nähe tätigen Kollegen der Medizinischen Intensivstation.

 

Die Versorgung unserer Patienten erfolgt durch einen unserer intensivmedizinisch erfahrenen Oberärzte, darunter Fachärzte für Neurologie mit der Zusatzbezeichnung "Spezielle Neurologische Intensivmedizin“, Assistenzärzten der Neurologischen Klinik im rotierenden Schichtdienst sowie Krankenschwestern und -pfleger, auch mit Zusatzausbildung für Intensivpflege. Selbstverständlich wird unser medizinisches Team durch speziell in der Behandlung neurologischer Erkrankungen geschulte Physiotherapeuten, Logopäden und Ergotherapeuten unterstützt.

 

Enge Kooperation in der unmittelbaren Patientenversorgung besteht mit den Kollegen der Medizinischen Kliniken sowie mit der Neurochirurgischen Klinik. Häufig werden unsere Intensivpatienten unter Federführung der Neurologischen Klinik interdisziplinär betreut, z. B. bei Patienten die in Folge einer Hirnblutung eine Entlastungsoperation benötigten (Hemicraniektomie, externe Ventrikeldrainagen).

 

Die „state of the art“ Behandlung der uns anvertrauten Patienten wird durch regelmäßige und betrieblich geförderte interne und externe Fortbildungen sichergestellt. Der Leiter der Klinik, CA Dr. med. J. Mühler, verfügt über die volle ärztliche Weiterbildungsberechtigung für die Zusatzbezeichnung „Spezielle Neurologische Intensivmedizin“. Die Neurologische Intensivstation und IMC, als auch die Stroke Unit, werden schwerpunktmäßig durch den leitenden Oberarzt Herrn Dötter betreut.

Neurosonographie (Ultraschall)

Die Neurosonographie ist eine bedeutsame nichtinvasive Untersuchungsmethode, die in erster Linie Veränderungen an den Blutgefäßen am Hals und im Kopf (z.B. Verengungen) erfassen kann.  read more

Aufgrund der hohen Anzahl an Untersuchungen (jährlich werden mehr als 2400 extra- und intrakranielle Untersuchungen durchgeführt) besteht eine große Erfahrung in der Durchführung und Bewertung dieser Verfahren. Die Neurosonographie wird in unserer Klinik ausschließlich von Ärzten übernommen, die die Untersuchungsergebnisse auch entsprechend interpretieren und Behandlungsempfehlungen aussprechen können.

 

Für den Bereich der Neurosonographie ist in der Neurologischen Klinik der leitende Oberarzt K. Dötter verantwortlich. Er ist Ausbilder der Stufe II der Sektion Neurologie der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) für den Bereich "Spezieller Neurologischer Ultraschall". Den ärztlichen Mitarbeitern ist hierdurch der Erwerb des entsprechenden Zertifikates der DEGUM möglich. Weitere Informationen finden Sie hier.

 

 

 

 

 

Ein Schwerpunkt der Diagnostik liegt im Bereich der vaskulären (Gefäß-) Diagnostik der zum Gehirn führenden Blutgefäße, aber auch in der Darstellung der wichtigsten Arterien und Venen des Gehirns selbst. Dies ist wichtig bei der Behandlung und zur Vorbeugung von Schlaganfällen (Verengungen/Verletzungen der vorderen Halsschlagadern oder der Wirbelarterien).

 

 

 

Spezielle zusätzliche Untersuchungstechniken erlauben den Nachweis von kleinsten Gerinnselbildungen (sogenannten Mikroembolien) und anatomischen Besonderheiten des Kreislaufsystems ( z.B. sogenanntes offenes Foramen ovale im Herzen), deren Nachweis bedeutsam sein kann für vorbeugende Behandlungsmaßnahmen von Schlaganfällen. 

 

Die Parenchym-(Gewebe)-Sonographie des Gehirns ermöglicht Aussagen hinsichtlich unterschiedlichster neurologischer Erkrankungen. Sie wird beispielsweise eingesetzt zur Früherkennung der Parkinson-Erkrankung, aber auch zur Verlaufsbeobachtung schwerer Hirnerkrankungen (z.B. Hirnblutung) auf der Intensivstation.

 

 

Vermehrte Echogenität der Substantia nigra im Bereich des Mittelhirns als Hinweis auf eine Parkinson-Erkrankung.

 

 

Die Nervus opticus (Sehnerv)-Sonographie liefert wertvolle Hinweise auf den Funktionszustand des Sehnerven und Durchblutungsstörungen des Auges. Daneben können mittels dieser Untersuchungstechnik Veränderungen erkannt werden, die auf einen erhöhten Hirndruck (z.B. durch einen Hirntumor) hindeuten.

 

 

Nervus opticus blau umrahmt

 

 

Mittels sogenannter hochauflösender B-Bild-Sonographien können krankhafte Veränderungen des peripheren Nervensystems dargestellt werden (z.B. das sogenannte Carpaltunnelsyndrom). Ferner lassen sich Aussagen zur Struktur des Muskelgewebes treffen womit gegebenenfalls die Diagnose einer Muskelerkrankung präzisiert werden kann.

 

Parkinsonerkrankung

Die Parkinson-Krankheit („Morbus Parkinson“) ist eine der bekanntesten und häufigsten Erkrankungen des Nervensystems.  read more

Deutschlandweit leiden ca. 400 000 Personen daran. Bereits 1817 veröffentlichte der Londoner Arzt und Apotheker James Parkinson als Erster eine Arbeit über diese Krankheit:

  • „An Essay on the Shaking Palsy“ (Eine Abhandlung über die Schüttellähmung)

 

Hauptsymptome sind eine Verlangsamung der Bewegung, auch als Bradykinese oder Akinese bezeichnet, eine Tonuserhöhung der Extremitäten, insbesondere der Arme (Rigor) und ein Zittern, insbesondere der Extremitäten (Tremor). In frühen Stadien der Erkrankung finden sich bereits andere Symptome wie Riechstörungen, gastrointestinale Beschwerden, Schlafstörungen und schmerzhafte Verspannungen der Muskulatur, die häufig z.B. als Schulter-Arm-Syndrom oder Lumbago verkannt werden. In späteren Stadien sind nicht selten Stand- und Ganginstabilitäten zu beobachten, bei 15-30 % der Patientinnen und Patienten finden sich zudem Hinweise auf Störungen des Gedächtnisses und der Orientierung. 

 

Die Parkinsonkrankheit ist eine neurodegenerative Erkrankung, bei der es zu einer fortschreitenden Schädigung von Dopamin-produzierenden Nervenzellen im Gehirn (Substantia nigra) kommt. Der resultierende Mangel des Botenstoffs Dopamin führt zu verschiedenen Störungen der Motorik. Diese können durch die Behandlung mit L- Dopa, der Vorläufersubstanz von Dopamin, gut behandelt werden. Weitere medikamentöse Optionen bestehen aus Dopaminagonisten sowie die den Abbau des Dopamins hemmenden COMT- und MAO-B-Hemmern. 

 

Bei fortschreitender Erkrankung verschlechtert sich oft die Medikamentenwirkung, es treten motorische Fluktuationen auf (Phasen mit guter und schlechter Beweglichkeit, das sogenannte On-Off-Phänomen) sowie „Freezing“ (abrupte Bewegungslosigkeit) oder unkontrollierte Bewegungen (Hyperkinesie, Dyskinesie). Als weitere invasive Therapieverfahren stehen die tiefe Hirnstimulation des Nucleus subthalamicus (STN-DBS) /Globus pallidus internus (GPi) zur Verfügung. Weitere Optionen sind eine intestinale L-Dopa Pumpentherapie sowie subcutane Apomorphin- oder Foslevodopa-Foscarbidopa-Infusionslösungen.

 

Es ist manchmal nicht einfach, die Diagnose der Parkinsonerkrankung zu stellen, insbesondere deshalb, weil nicht alle Symptome immer in gleicher Ausprägung vorhanden sind. Des Weiteren sind Parkinson-ähnliche Erkrankungen bekannt, die einen unterschiedlichen Verlauf nehmen können und auch anders behandelt werden müssen. Aus diesem Grund hat sich die Neurologische Klinik des Leopoldina-Krankenhauses darauf spezialisiert, einerseits Patientinnen und Patienten in frühen Stadien zu untersuchen und zu überprüfen, ob wirklich eine Parkinson-Krankheit vorliegt. Zum anderen treten im Laufe der Erkrankung bei sehr vielen Personen Therapie- und Krankheitskomplikationen auf, die nur durch ein erfahrenes Spezialistenteam adäquat behandelt werden können.

 

 

Diagnostische Angebote der Neurologischen Klinik zur Abklärung der Parkinson-Krankheit:

  1. Apomorphin-Test/L-Dopa-Challenge 
  2. Kinesiologische Methoden - motorische Leistungsserie nach Schoppe, Tremoranalyse
  3. Single-Photon-Emission-Computertomographie (SPECT) in Zusammenarbeit mit der Nuklearmedizin im Hause
  4. Computertomographie, Kernspintomographie 
  5. Liquordiagnostik zum Ausschluss anderer neurodegenerativer Erkrankungen (ß-Amyloid, Tauprotein)
  6. Gentest (nur in Spezialfällen in Zusammenarbeit mit den Universitätskliniken Tübingen und Würzburg)
  7. Tests zur Erfassung kognitiver Defizite (MMST, MOCA, Demtect, PANDA)
  8. Erfassung autonomer Störungen (Schellong, Herzfrequenz-Varianzanalyse) 
  9. Untersuchung des Geruchssinns („Sniffin’ Sticks“)
  10. Homocystein-Bestimmung bei langjähriger L-Dopa-Gabe
  11. Ultraschall/Messung der Echogenität der Substantia nigra 
  12. FEES (flexible endoskopische Evaluation des Schluckakts)

 

Therapeutische Angebote für alle Stadien der Erkrankung:

  1. Klassische Parkinsonmedikation
  2. Pumpeninfusionen (Duodopa, Apomorphin, Foslevodopa-Foscarbidopa)
  3. Zusammenarbeit mit dem Stereotaxie-Zentrum Würzburg 
  4. Physiotherapie: BIG®, Einzel- und Gruppentherapie, Laufband, Ergometer/ MOTOmed, reflektorische Atemtherapie  
  5. Logopädie: Lee-Silverman-Voice-Therapie, LSVT-LOUD®, Stimm-, Sprech-, Sprach- und Schlucktherapie
  6. Physikalische Therapie: Moor-Packungen, Massagen, heiße Rollen, Lymphdrainagen, Kneippsche Güsse
  7. Ergotherapie: Feinmotorik, Alltagsrelevanz, kognitives Training
  8. Entlassmanagement (Hilfsmittelverordnung, Pflegegrad)
  9. Wöchentlich finden interdisziplinäre Teambesprechungen statt

 

Parkinson-Komplex-Behandlung

Seit 2013 wird im Leopoldina-Krankenhaus eine intensivierte Parkinson-Behandlung über zwei bis vier Wochen angeboten, die neben der medikamentösen Therapieoptimierung, insbesondere komplementäre Behandlungsmöglichkeiten wie Logopädie, Ergotherapie und spezialisierte Krankengymnastik umfasst. Die Parkinsonkomplexbehandlung wird schwerpunktmäßig durch die Oberärztin Frau Dr. Kamski betreut.

 

Unser Ziel: Die Selbstständigkeit unserer Patientinnen und Patienten zu verbessern und erhalten!

 

Epilepsie

Bei den Epilepsien handelt es sich um eine der häufigen neurologischen Erkrankungen.  read more

Dabei kann es zu sehr unterschiedlichen, manchmal dramatischen, aber auch diskreten neurologischen und psychiatrischen Symptomen aller Art kommen. 

Immer wenn wiederholt plötzliche Verhaltensänderungen oder Bewusstseinsstörungen beobachtet werden, kann möglicherweise eine Epilepsie vorliegen.

Gerade ältere Menschen nach Hirnschädigungen wie zum Beispiel einem Schlaganfall entwickeln im Verlauf nicht selten zusätzlich eine Epilepsie. Auch bei Demenzpatienten können zusätzlich epileptische Anfälle auftreten.

 

Mit der Diagnostik und Behandlung von Epilepsiepatienten besteht im Leopoldina-Krankenhaus langjährige Erfahrung und Kompetenz. Besonders gilt dies für Epilepsien älterer und alter Menschen.

 

Die EEG Ausbildung in unserem Hause wird durch einen EEG-Ausbilder der Deutschen Gesellschaft für klinische Neurophysiologie gewährleistet.

 

Unser Leistungsspektrum:

  • Differenzialdiagnose (Klärung, ob Epilepsie vorliegt) 
  • Syndromdiagnose (Klärung, welche Art der Epilepsie vorliegt) 
  • Ätiologie (Ursachenklärung) 
  • Medikamentöse Ersteinstellung 
  • Therapie schwer behandelbarer Epilepsien 
  • Behandlung der verschiedenen Arten des sogenannten Status epilepticus auf der Neurologischen Intensivstation 
  • Beratung: Fahrtauglichkeit, Schwangerschaft, Beruf in Kooperation mit der Epilepsieberatung Unterfranken (keine Begutachtung), Kooperation, Sozialdienst
  • Implantation und Betreuung von Patienten mit Vagus-Nerv-Simulatoren (VNS therapy)

 

Unsere diagnostischen Möglichkeiten:

  • Routine-EEG mit allen Provokationsmethoden 
  • Schlafentzugs-EEG 
  • Langzeit-EEG 
  • 3-Tesla MRT mit speziellen Epilepsiesequenzen 
  • Liquorlabor (bei v.a. Autoimmunenzephalitiden mit Epilepsie) 
  • Kardiologische Zusatzdiagnostik, ggf. Kipptischuntersuchung in Kooperation mit den Kardiologen

Hier finden Sie einen Kurzbericht zur diesjährigen Ausstellung "Leben mit Epilepsie"