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Ein Leopoldina-Urgestein verabschiedet sich in den Ruhestand

v.r.n.l: Oberbürgermeister Sebastian Remelé, Birgit Mühler sowie Dr. Johannes Mühler.

Chefarzt Dr. med. Johannes Mühler im Leopoldina-Krankenhaus verabschiedet

Als das Leopoldina-Krankenhaus seinen Standort an der Gustav-Adolf-Straße 1981 bezog, war eine eigene Klinik für die Behandlung von neurologischen Erkrankungen nicht vorgesehen. Erst zwei Jahre später – also 1983 – wurde diese Disziplin in Schweinfurt eingerichtet. Bereits 1987 begann Johannes Mühler dort seine Karriere als Assistenzarzt. Am ersten April verabschiedete sich Mühler nach 37 Dienstjahren und mittlerweile 21 Jahren Tätigkeit als Chefarzt in den wohlverdienten Ruhestand. Kollegen, Freunde, Patienten, Weggefährten und weitere mit Chefarzt Mühler eng verbundene Menschen waren deshalb zu einer Feierstunde im Leopoldina-Krankenhaus zusammengekommen.

 

Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender Sebastian Remelé eröffnete den von der Künstlerin Petra Eisend musikalisch umrahmten Abend mit einem Grußwort, in dem er die vielen Verdienste Mühlers um das städtische Krankenhaus und dessen ehrenamtliches gesellschaftliches Engagement hervorhob. Der ärztliche Direktor des Leopoldina-Krankenhauses Prof. Dr. Karl Mischke ging in seiner Laudatio neben den medizinischen Leistungen Mühlers vor allem auch auf dessen herausragende Kollegialität über Fach- und Berufsgruppen hinweg ein. Mühler der nach dem Studium der Medizin an der Universität Würzburg und den ersten Berufsjahren dort ans Leopoldina wechselte, habe es immer verstanden, wissenschaftlich auf dem aktuellen Stand zu bleiben und sein umfangreiches Wissen an seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterzugeben. Mit Sicherheit ein Grund dafür, dass viele langfristig am Leopoldina-Krankenhaus geblieben sind und Mühlers Weg begleitet haben.

 

Dr. Nimet Aktas, leitender Oberarzt der Neurologischen Klinik und über 32 Jahre Weggefährte von Mühler in Schweinfurt, zeigte in einer Diashow Bilder aus drei Jahrzehnten dessen Wirken in Schweinfurt, auf denen sich viele der anwesenden Gäste wiederfanden.

 

Zum Abschluss dankte der jetzt ehemalige Chefarzt allen anwesenden Gästen für ihr Kommen, für ihre Loyalität in den Jahren der Zusammenarbeit und die vielfach erfahrene Unterstützung für ihn. In den Mittelpunkt seiner Dankesworte stellte Mühler seine Frau Birgit, seine beiden Kinder und die anwesenden Enkelkinder. Danach ging Mühler auf die rasanten Entwicklungen der Medizin und seines Herzensfaches Neurologie ein.

 

Die wirksame Behandlung von Schlaganfällen sieht Mühler als die zentrale Errungenschaft der Neurologie: „Als 1995 das erste gerinnselauflösende Medikament auf den Markt kam, war das für die Behandlung von Schlaganfällen eine Revolution“, erinnert sich der Chefarzt, der damals bereits Oberarzt war. Die Klinik wurde ihrem Ruf gerecht und setzte die Innovation relativ zügig in ihrer Schlaganfalltherapie ein. Mit dieser Entwicklung startete auch das Schlaganfallnotfallzentrum, die Stroke Unit, die 1998 unter der ärztlichen Leitung von Dr. Mühler eröffnet wurde und bis heute zu den größten und leistungsfähigsten Schlaganfall-Notfallzentren in Nordbayern gehört. Im Verlauf der letzten Jahre ist die Anzahl von Patienten mit degenerativen Erkrankungen des Nervensystems, z.B. Parkinson und Alzheimer, rasant gestiegen. Chefarzt Mühler verweist dazu auf das große Engagement von Prof. Dr. Dr. Wilfried Kuhn, der von 2001 bis 2018, davon ab 2003 gemeinsam mit Dr. Mühler, die Geschicke der Klinik leitete und diesen Schwerpunkt auf- und ausgebaut hat.

 

Für die Zukunft erwartet Dr. Mühler weitere bedeutsame Entwicklungen, insbesondere in der genetischen Diagnostik, aber auch einer personalisierten Therapie, beispielsweise mit sehr spezifischen Immuntherapien bei bestimmten Erkrankungen. Und auch KI wird nach seiner Einschätzung aktuell noch schwer einschätzbare Auswirkungen auf die Behandlungsmöglichkeiten neurologischer Erkrankungen haben.

 

„Ich werde das alles mitverfolgen, wenngleich mein Schwerpunkt in Richtung meiner Familie wandern wird. Vornehmlich meiner Frau Birgit möchte ich nochmals Danke sagen. Die Zeiten waren nicht immer einfach, aber wir haben zusammengehalten und vieles gemeistert. Danke.“

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