Leopoldina-Krankenhaus als Protagonist für „die story im Ersten“.
Lässt man den Blick ein wenig zurückschweifen und setzt sich mit der gängigen medialen Berichterstattung über Krankenhäuser der Republik auseinander, offenbart sich das überwiegend kritische, teilweise sogar negative Image unserer Krankenhäuser. Lang sei dort die Liste von Schwächen und Skandalen. Hygieneskandale, angebotsinduzierte Nachfragesteuerung, überflüssige Operationen, Transplantationsskandale, bevorzugte Privatpatienten, klamme Kassen, Privatisierungen und Personalnotstand sind nur einige ausgewählte Dauerbrenner, die die Berichterstattung prägen. Oft leider sehr zum Nachteil der Kliniken und Krankenhäuser. Sicher, die im Fokus stehenden Transplantationsskandale an einigen Universitätskliniken oder die schwierige Finanzlage der Krankenhäuser und deren Folgen dürfen nicht unter dem Teppich verschwinden. Bei deren Aufdeckung und Aufarbeitung ist mediales Interesse sogar hilfreich. Nur Schade, dass dabei der Eindruck entsteht, das Alles sei signifikant für die gesamte Krankenhauslandschaft. Die Berichte und Beiträge greifen, oft einer oberflächlichen Recherche geschuldet zu kurz und ziehen viele Kliniken und nicht zuletzt deren Mitarbeiter, die Tag für Tag Millionen von Patienten versorgen und betreuen in Misskredit.
Wie ist es um die Krankenhäuser tatsächlich bestellt? Bleibt der Patient wirklich auf der Strecke und kann einzig die Privatisierung von kommunalen Kliniken deren „Finanzmisere“ stoppen, wird dann Alles auf einen Streich besser?
Ulrike Bremer, Autorin des HR geht vielen dieser Fragen derzeit in Vorbereitung auf eine Dokumentation der Reihe „die story im Ersten“ für die ARD/arte und den HR auf den Grund. „Bis jetzt haben wir die Auffassung gewonnen, dass viele Meinungen - besonders die angeheizten durch Berichte über zu viele Knie-, Hüft- und Rückenoperationen oder den Transplantationsskandal - bei näherem Hinsehen nicht gerechtfertigt sind und dass es sich oft um politische Pfründe handelt, wenn Krankenhäuser unbedingt erhalten werden müssen“, so die Redakteurin in einer Anfrage an unser Krankenhaus in der sie um unser Mitwirken in der Reportage bat. Wir haben uns gerne dazu bereit erklärt und hoffen damit, daran mitwirken zu können, bei allen Herausforderungen und Schwierigkeiten mit denen Krankenhäuser konfrontiert sind, ein besseres und wahrheitsgemäßeres Bild deutscher Krankenhäuser zu zeichnen.
Neben dem Leopoldina-Krankenhaus Schweinfurt werden die Universitätskliniken Marburg/Gießen, das Klinikum Offenbach, ein Krankenhaus in Trägerschaft durch Bürgerinnen und Bürger in Einbeck und die Berliner Charite, als größtes Krankenhaus in Deutschland an der Reportage mitwirken.
Die Gespräche und Interviews, die unsere Mitarbeiter mit Frau Bremer führten und die Dreharbeiten im Haus am 23. April haben auf jeden Fall viel Freude bereitet und lassen auf einen objektiven, gründlich recherchierten Fernsehbeitrag über die Situation der Krankenhäuser hoffen. Vielen Dank an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Unterstützung bei den Dreharbeiten.