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Auszeichnungen für Organspende

Von li nach re: Staatsminister Dr. Marcel Huber, Adrian Schmuker (Geschäftsführer Leopoldina-KH), Dr. Thorsten Fortwängler (Transplantationsbeauftr. Leopoldina-KH), Dr. Thomas Breidenbach (Geschäftsführender Arzt der DSO) - (Bild DSO)

Staatsminister Huber ehrt Leopoldina-Krankenhaus für besonderes Engagement.

Prof. Dr. med. Heinz Angstwurm erhält Ehrenpreis.

 

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums Großhadern der Ludwig-

Maximilians-Universität München, der Klinik Weilheim und des Leopoldina-

Krankenhauses der Stadt Schweinfurt GmbH werden für ihren Einsatz mit dem

Bayerischen Organspendepreis geehrt. Der Bayerische Gesundheitsminister

Dr. Marcel Huber und Dr. med. Dipl.-Biol. Thomas Breidenbach, Geschäftsführender

Arzt der Deutschen Stiftung Organtransplantation

(DSO), überreichten die Auszeichnungen heute auf der 13. Jahrestagung der

bayerischen Transplantationsbeauftragten in München.

„Für die Menschen, die dringend auf eine Organspende warten, war das vergangene

Jahr eine besondere Belastungsprobe. Umso wichtiger ist es, das

Vertrauen in die Transplantationsmedizin und in die Fachkompetenz der Kliniken

wieder zurückzugewinnen. Denn nur mit Hilfe der Ärzte und Pfleger können

die dringend auf ein Spenderorgan wartenden Patienten gerettet werden.

Durch ihren Einsatz auf den Intensivstationen schaffen sie das notwendige

Vertrauen, auch emotional stehen sie beratend zur Seite. Diese Aufgaben

wurden in den heute geehrten Krankenhäusern in vorbildlicher Weise umgesetzt.

Eine besondere Anerkennung dafür gebührt auch den Transplantationsbeauftragten

der Kliniken. Wenn es um die Zukunft der Organspende geht,

steht in erster Linie der Patient im Mittelpunkt. Denn klar ist: Organspende rettet

Leben und ist gelebte Nächstenliebe. Deshalb müssen wir mit vereinten

Kräften für eine höhere Spendenbereitschaft werben“, sagte Huber.

Das Leopoldina Krankenhaus Schweinfurt setzt sich seit vielen Jahren kontinuierlich

für die Organspende ein. Im Jahr 2012 konnten sieben Organspenden realisiert

werden (2011: 7; 2010: 5). Grundlage hierfür sind die im Krankenhaus etablierten

standardisierten Abläufe im Organspendeprozess. Einen entscheidenden Beitrag

hierzu leisten die beiden Transplantationsbeauftragten Dr. med. Thorsten

Fortwängler und Dr. med. Lothar Dehrendorf durch ihre engagierte Arbeit.

Kriterien für die Vergabe des Bayerischen Organspendepreises sind die Unterstützung

der Transplantationsbeauftragten durch die Klinikleitungen, die Fortbildung

des Klinikpersonals sowie die Erarbeitung von Leitlinien und Verfahrensschritten

für den Akutfall Organspende.

„Die Organspendezahlen in Bayern sind im vergangenen Jahr dramatisch ge-

sunken. Die Berichte über Manipulationen bei der Warteliste haben viele Menschen

verunsichert. Es wurden Maßnahmen ergriffen, um solche Verstöße in

der Zukunft unmöglich zu machen. Offene und ehrliche Aufklärung, eine gute

und empathische Betreuung der Angehörigen, sowie professionelle Organisationsabläufe

in den Kliniken können dazu beitragen, das verloren gegangene

Vertrauen zurückzugewinnen“, erklärte Breidenbach.

„Die Novelle des deutschen Transplantationsgesetzes im vergangenen Jahr

sieht vor, dass sich zukünftig bundesweit Transplantationsbeauftragte in den

Kliniken um die Belange der Organspende kümmern. Bei der Ausgestaltung der

Regelungen hat sich der Gesetzgeber eng an das bayerische Vorzeige-Modell

angelehnt, das bereits seit vielen Jahren die Bestellung von Transplantationsbeauftragten

vorsieht“, führte Huber aus.

Experte für den Hirntod

Nach dem deutschen Transplantationsgesetz ist die Feststellung des Hirntodes

die medizinische Voraussetzung für die Organspende. Die Diagnose des Hirntodes

erfolgt nach den Richtlinien der Bundesärztekammer. Prof. Dr. med. Dr.

med. habil. Heinz Angstwurm hat maßgeblich an der Erstellung dieser Richtlinien

mitgewirkt. Er hat sich in seiner Arbeit nicht nur aus medizinischer Sicht mit

dem Hirntod beschäftigt, sondern auch philosophische und ethische Aspekte

einbezogen. Prof. Dr. Angstwurm war und ist ein gefragter Experte und hat als

Mitglied der Kommission des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesärztekammer

und der Ständigen Kommission Organtransplantation einen wesentlichen

Beitrag für die Akzeptanz der Organspende und Transplantationsmedizin in

Deutschland geleistet. Für diese Arbeit wird er mit dem Bayerischen Ehrenpreis

zur Förderung der Organspende ausgezeichnet.

Die DSO ist seit Juli 2000 die bundesweite Koordinierungsstelle für Organspende.

In der Akutsituation Organspende begleitet sie alle Abläufe: Von der qualifizierten

Feststellung des Hirntods über das Gespräch mit den Angehörigen, medizinische

Maßnahmen zur Organ- und Empfängerprotektion bis hin zum Organtransport.

Daneben unterstützt sie die Krankenhäuser durch Fortbildungen

und Prozessoptimierung rund um die Organspende. Die DSO-Region Bayern

betreut insgesamt 214 Krankenhäuser.

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