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Frauenbund Gernach spendet für Kinderklinik

von links: Lydia Schug, Schriftführerin des Frauenbundes, Marianne Ott, Kassiererin, Dr. Herrmann, Gaby Berchtold, Vors. des Frauenb. Gernach, Hedwig Treutlein-Scholl, stellv. Vorsitzende

500 Euro für die Perinatalzentrum Schweinfurt konnten Vorstandsmitglieder des Frauenbundes Gernach an den Chefarzt der Kinderklinik, Dr. Johannes Herrmann übergeben. Dieser Betrag ist der Erlös aus dem Benefizkonzert mit der Musikkapelle Gernach und dem Singkreis „Intakt“ aus Oberschwarzach im Oktober in der St. Aegidius- Kirche in Gernach. Der Frauenbund Gernach hatte dieses Konzert organisiert. Beide Kapellen verlangten kein Honorar – auch dadurch kam die recht hohe Summe zustande. Der Chefarzt war sehr erfreut über diese Spende, die ihm die Vorsitzende des Gernacher Frauenbundes, Gaby Berchtold überreichte. So sei es möglich, manche Dinge für die Kinder zu finanzieren, die von den Krankenkassen nicht übernommen werden. So könnten Spiele und Bücher angeschafft werden, oder Lagerungskissen, für die die Kassen nicht aufkommen. Klar sei die Spende willkommen, aber noch mehr freue ihn, dass man an die Perinatalstation denkt, vor allem an die Kinder, von denen es manche schwer haben, ihren Weg ins Leben zu finden, wenn sie zu früh auf die Welt kommen und die Entwicklung im Mutterleib vorzeitig unterbrochen wird. Dr Herrman nahm sich viel Zeit, die Frauen über die Aufgaben des Perinatalzentrums zu informieren. So arbeite man im Rahmen des Perinatalzentrums Nordbayern eng mit den Perinatalzentren in Bamberg, Bayreuth und Coburg zusammen. So habe man vierzehntäglich Videokonferenzen organisiert, in denen man den fachlichen Austausch über komplizierte Zustandsbilder pflege und so die Erfahrung aller Spezialisten an den vier Standorten nutzen könne. Die Kinderklinik in Schweinfurt verfügt über 81 Betten, etwa 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiten aus verschiedenen Fachbereichen, wie Medizin, Sozialpädagogik, Erzieherinnen, Psychologinnen, Physiotherapeutinnen, Lehrerinnen und Ergotherapeutinnen kümmern sich um die Patienten. Etwa 1.400 Kinder kämen jährlich hier zu Welt .Insgesamt betreue man 3.500 Geburten, rechnet man die 2.100 Kinder, die bei Bedarf vom Abholdienst der Klinik von anderen Kliniken abgeholt würden, oder die von anderen Kliniken überwiesen würden, noch dazu. Die Kinderklinik und auch das Perinatalzentrum sei eingebunden in das soziale Versorgungsnetz der Region, informiert Dr. Herrmann. Im Perinatalzentrum tue man alles, die kleinen Patienten möglichst gut zu versorgen: manchmal sei die Prognose schwierig, aber man erlebe immer wieder Überraschungen: Kinder, deren Entwicklung man kritisch einschätze, entwickeln sich besser, als man aufgrund des medizinischen Befundes zu hoffen wagte; andere, die man stabiler einschätzte, hätten mit späteren Komplikationen zu kämpfen, die entwicklungsverzögernd wirkten. Die Behandlung richte sich nach bewährten und anerkannten Leitlinien: bei bestimmten Diagnosen ist eine bestimmte Behandlungsweise vorgesehen, die natürlich immer wieder an die aktuelle Situation des Neu- oder frühgeborenen Kindes abgestimmt werde. Ein Anliegen der Klinik sei es auch, den Eltern einen möglichst frühen und intensiven Kontakt zu ihren Kindern zu ermöglichen. Man habe immer im Blick, wie wichtig der Körperkontakt zur vertrauten Person, meist der Mutter, für eine gute Entwicklung sei. So würden im Jahresdurchschnitt täglich etwa 20 Mütter mit ihren Kindern in der Klinik übernachten. Dabei müsse man logistische Meisterleistungen vollbringen, denn man müsse die Zimmerbelegung auch nach den Krankheiten und Bedürfnissen der Kinder ausrichten: So könne man z.B. ein Kind, dessen Immunabwehr geschwächt ist, nicht mit einem Kind in ein Zimmer legen, das an Durchfall leidet. Die kritische Grenze bei Frühgeburten sei die 23.-24. Schwangerschaftswoche: Kinder, die vor diesem Termin auf die Welt kommen, haben kaum eine Überlebenschance, weil die Entwicklungsdefizite zu groß sind, als dass sie durch die Perinatalmedizin aufgefangen werden könnten. Gerade in dieser Phase stellten sich auch ethische Fragen, die dann mit der Ethikkommission besprochen werden. Wenn eine Krankheit oder eine Entwicklungsverzögerung des Kindes schon im Mutterleib erkannt wird, so Herrmann, sei es gut, wenn die Mutter schon in das Perinatalzentrum kommt, wenn sie noch schwanger ist. Dadurch kann gewährleistet werden, dass das Kind die bestmögliche Hilfe erhält, weil die Spezialisten vor Ort sind, und die Wege vom Kreißsaal in das Perinatalzentrum sehr kurz seien. Verlegungen von anderen Kliniken ins Perinatalzentrum seien naturgemäß zeitaufwendiger. „In dieser kritischen Phase zählt jede Minute“, so der Mediziner. (Text und Bild von Erhard Scholl)

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