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Hilfreiche Betreuung für Stomapatienten

Unterstützung für Patienten mit künstlichem Darm- oder Blasenausgang.

Kirsten Wegner, die seit fast 30 Jahren als Krankenschwester im Leopoldina-Krankenhaus arbeitet, hat sich zur Stomatherapeutin weiterqualifiziert und betreut Patienten mit künstlichen Darm- und Blasenausgängen.

Ein Stoma bedeutet einen großen Einschnitt in das Leben Betroffener. Oft einhergehend mit einem  langen Krankheitsweg oder einer schweren Erkrankung. Jedes Jahr erhalten etwa 35.000 Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen (Tumore, Chronische Darmerkrankungen) eine Stomaanlage - insgesamt leben in Deutschland sogar etwa 100.000 Menschen mit einem künstlichen Darm- oder Blasenausgang (Stoma). Im Leopoldina-Krankenhaus waren es im vergangen Jahr 140 Stomapatienten jeder Altersstufe. Nach der Operation (Stomaanlage) beginnt für die betroffenen Patienten ein neuer Lebensabschnitt, verbunden mit vielen Fragen, Unsicherheiten, Angst um ihren Job und Angst in ihrer Freizeit nicht mehr so leben zu können, wie sie es gerne wollen. 

 

Hier beginnt die Arbeit der Stomaexpertin. Ihr Engagement hilft, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern und zu erhalten. Kirsten Wegner macht ihren Patienten Mut für eine aktive Teilhabe am Leben. Dazu gehört die physische, psychische aber auch die soziale Rehabilitation und Betreuung. Zu einer der wichtigsten Aufgaben zählt sie die „Hilfe zur Selbsthilfe“. Die Patienten wollen einerseits gerne wieder nach Hause gehen, andererseits fehlt ihnen dort die Sicherheit der Klinik. „Es ist ganz wichtig, dass sich Patienten am Anfang mit viel Zeit und Ruhe mit dem Stoma auseinandersetzen um Routine in der Handhabung und im Umgang damit zu entwickeln“, so Wegner.

Noch im Krankenhaus zeigt die Stomaexpertin den Patienten die selbstständige Versorgung des „künstlichen Ausgangs“ und berät sie bezüglich optimaler Versorgungssysteme und deren Anlage. Weiter steht sie den Stomaträgern bei Fragen zu Ernährung, Kleidung, Sexualität, beruflicher- und sozialer Wiedereingliederung, psychologischer Probleme, aber auch bei sozialrechtlichen Fragen zur Seite. Sie unterstützt Betroffene dabei, Selbstvertrauen zurückzugewinnen und Schritt für Schritt in ein normales Berufs-, Familien- und Sozialleben zurückzukehren. Es ist ihr ganz wichtig, dass die Patienten passende Unterstützung haben und erst dann entlassen werden, wenn die individuelle Nachversorgung geklärt ist. Über Ihre Einbindung ins Darmkrebszentrum Schweinfurt ist die Therapeutin mit internen und externen Kooperationspartnern eng verzahnt und kennt alle Hilfen des Netzwerkes.

 

Manchen Patienten hilft der Kontakt mit anderen Betroffenen, etwa in Selbsthilfegruppen. Die „Selbsthilfegruppe für Menschen mit Stoma: Deutsche ILCO e.V.“ gehört zu den Kooperationspartnern des Darmzentrums im Leopoldina-Krankenhauses, zu denen Kirsten Wegner immer wieder den Kontakt für ihre Patienten herstellt.

Zur Kontrolle der Wundverhältnisse und zur Klärung auftretender Fragen bietet die Expertin Sprechstunden an, in denen sie entlassenen Patienten auch nach dem Krankenhausaufenthalt mit Rat und Tat zur Seite steht.

„Mit ein bisschen Mut ist ein erfülltes Leben auch mit Stoma möglich“, so Kirsten Wegner. 

Leo Magazin

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