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Schwerstverletztenversorgung ist Teamarbeit

Weiterbildungsreihe im Leopoldina fördert interprofessionelle Kompetenzen. 

 

Ein schwerer Verkehrsunfall auf der A71, der Arbeitsunfall eines Gerüstbauers oder das Opfer eines Gewaltdeliktes mit Waffengebrauch. Alles, mögliche Ursachen von schwersten Verletzungen für die Betroffenen. 

Im Schweinfurter Leopoldina-Krankenhaus werden pro Jahr ca. 60 Patienten behandelt, bei denen man nicht mehr nur von Schwer- sondern von Schwerstverletzten spricht. Patienten mit massiven, multiplen Verletzungen an Organen, Knochen, Gefäßen und weiteren Körperteilen.

 

Die Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie, Hand- und Wiederherstellungschirurgie sowie die Klinik für Anästhesie haben vor diesem Hintergrund 2012 eine interprofessionelle Weiterbildungsreihe ins Leben gerufen, die sich an alle, an Rettung und Versorgung beteiligte Professionen richtet und Abstimmung und Zusammenwirken fördern soll. Am Dienstag, 04. Juni fand wieder eine Veranstaltung im Leopoldina-Krankenhaus statt. Gut 80 Teilnehmer aus den Reihen der Rettungsdienste, aus den verschiedenen Berufsgruppen im Leopoldina-Krankenhaus und weiteren Funktionen waren gekommen um die Fachvorträge von Dr. med. Karl-Heinz Rorzyczka, Dr. med. Christian Schmid und Prof. Dr. med. Hauke Rensing zu hören und die Inhalte auch gleich im Kontext tatsächlicher Fallbeispiele zu diskutieren.

 

Unfallchirurg Rorzyczka stellte in seinem hervorragend illustrierten Vortrag die „Damage Contol Strategie“ zur Versorgung Schwerstverletzter vor. Dieser aus den USA kommende Ansatz zeigt, das Schwerstverletzte häufig an den Folgen der „Lethal Triad“, hoher Blutverlust, Unterkühlung und Azidose versterben. Folglich geht es in der Versorgung dieser Patienten darum, den Blutverlust einzudämmen, den Patienten zu stabilisieren und ein zu langes Verbleiben des Patienten im OP, wegen der damit verbundenen Auskühlung, zu vermeiden. Erst wenn sich der Patient auf der Intensivstation stabilisiert hat, erfolgen weitere unfallchirurgische Operationen und Rekonstruktionen im Detail. 

 

Die Stabilisierung Schwerstverletzter auf der Intensivstation, war dann  auch Inhalt des Beitrages von Prof. Dr. med. Hauke Rensing, im Leopoldina-Krankenhaus unter anderem für die Operative Intensivstation verantwortlich. Der Anästhesist ging auf die zahlreichen Interventionsmöglichkeiten ein, die nicht zuletzt durch immer ausgereiftere Medizintechnik möglich geworden sind. „ Wir können auf unglaublich viel Technik zurückgreifen und bewährte Strategien anwenden, letztlich kommt es immer auf die Koordination und Zusammenarbeit aller Fachdisziplinen an“, betont Prof. Rensing. 

 

Der Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Dr. med. Matthias Blanke stellt in diesem Zusammenhang die Wichtigkeit der Rettungsdienste und die interdisziplinäre Zusammenarbeit aller Beteiligten heraus.

„Je erfolgreicher und koordinierter die Erstversorgung vor Ort und im Krankenhaus ist, desto besser sind die Überlebenschancen. Hierzu führen wir im Leopoldina als regionales Traumazentrum regelmäßige Fortbildungen und Simulationen durch um bestens für den Ernstfall gewappnet zu sein“

 

Zum Abschluss der Veranstaltung stellten die beiden Oberärzte Dr. med. Karl-Heinz Rorzyczka (Orthopädie, Unfallchirurgie, Hand- und Wiederherstellungschirurgie) und Dr. med. Christian Schmid (Anästhesie und Operative Intensivmedizin) noch einen aktuellen Patientenfall vor, der nach den Richtlinien der „Damage Control Strategie“ versorgt wurde. 

 

Letztlich bleibt für alle nur zu hoffen, nie diese Hilfen in Anspruch nehmen zu müssen und darauf zu vertrauen, dass im Ernstfall alle gut zusammenarbeiten. Veranstaltungen, wie die im Leopoldina-Krankenhaus, können das unterstützen. Die Wichtigkeit ihres Anliegens und der wachsende Zuspruch zur Veranstaltung bestärken die Verantwortlichen darin, weitere Fortbildungen folgen zu lassen.

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